Feuchter Keller vs. ETA SH20

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 13.294 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Knut.

  • Hallo liebes Forum,


    wir (Frau + ich) sind frischer Besitzer eines SH20 Kessels und ich bin ebenso frisches Mitglied dieses bis Dato sehr hilfreichen Forums! Viele Fragen konnte ich bereits über die Suche klären, aber die ein oder andere steht noch im Raum. Was mich am meisten beschäftigt ist die Luftfeuchtigkeit im Keller.


    Der Kessel steht in einem Gewölbekeller, der derzeit noch Luftfeuchtigkeiten von 80 bis 100 % hat. Mein Heizungsbauer war der Meinung, dass schon keine Schäden am Kessel auftreten werden. Im Winter dürfte es tatsächlich keine Probleme geben, aber was ist in den Sommermonaten? Kann sich Kondenswasser auf der Platine sammeln? Wie wirkt sich die Luftfeuchte auf den Abbrand aus? Eta konnte mir keine wirklich befriedigende Antwort geben und sagte nur so etwas wie "senken Sie die Luftfeuchte"...


    Wir haben auf Solar und Backup-Kessel verzichtet und nutzen den Sh20 über das gesamte Jahr. Unser Brauchwasser wird über das FriWaModul erwärmt. Ich denke das wir im Sommer alle 4-5 Tage die Puffer (3000l) laden müssen und so Feuchtigkeit aus dem Kessel entweicht.


    Langfristig versuche ich die Niederschläge vom Haus wegzuleiten. Eine Drainage kommt nicht in Frage, da im Erdreich Sandsteinbrocken verbaut wurden, auf denen keine Abddichtung hält. Eine braune Wanne war im Gespräch, aber technisch zu schwer umzusetzen - daher verworfen. Kurz um- es wird bestimmt etwas trockener, aber im Sommer wird die Luftfeuchte bei sicherlich 80-90% bleiben.


    Wie feucht sind eure Heizungsräume und wie schützt ihr die Kessel vor Kondenswasser? Durchspült ihr den Kessel in regelmäßigen Abständen mit heißem Wasser aus dem Puffer (dies ist unser Notfallplan)?


    Auf bald
    Knut

  • Hallo und willkommen Knut,



    hat dein Keller nur eine hohe Luftfeuchtigkeit oder sind die kellerwände undicht?
    Sollte es nur an der rlf liegen dann kannst du ein Lüftungssystem einbauen was den Luftaustausch garantiert und die rlf senkt. Dieses kann man kostengünstig auch selbst bauen.


    Sollten die Wände nass sein dann wird es komplizierter bzw sehr kosten intensiv.
    Ich denke nicht das der Kessel das auf Dauer mit macht. Schätze die Elektronik ist nicht für Dauer feuchte ausgelegt, korosion wäre auch denkbar.



    Gruß


    Matthias

  • Hallo! Gerade im Winter hat man die Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu senken, da die kalte Aussenluft zum trocknen feuchter Mauern ideal ist.


    Wenns die Regelung hergibt, kann man ja mit zwangsbelüftung die Feuchtigkeit loswerden...


    (Wenn die absolutfeuchte aussen niedriger ist als innen=> Ventilator ein)


    Dabei aber auch die druckverhältnisse zur nachströmung im Auge behalten: wenn der Kessel im Betrieb ist Ventilator aus!


    So kann man mit relativ günstigen Betriebskosten (Ventilator mit 100 Watt reicht dafür allemal) die raumluftfeuchte senken...

  • Jep,
    aber das Problem wird im Sommer drängender sein,
    deshalb der Hinweis dass die Auswirkung einer Zwangsbelüftung auf jeden Fall per Hygrometer überwacht werden sollte.



    Das sollte ja die Regelung übernehmen, die dann natürlich auch die Werte mittels Trendaufzeichnung mitschreiben.


    Entfeuchtung eben nur, wenn die aussen Konditionen dazupassen.

  • Moin moin


    Vielleicht wäre ja eine Brauchwasserwärmepumpe eine alternative gewesen.
    Diese entzieht dem Raum zwar wärme aber reduziert dabei gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit.


    Im Sommer muss man aufpassen mit zu vielen Lüften usw.
    Da man hiermit das ganze auch noch verschlimmern kann, da die warme Außen Luft meistens mehr relative Luftfeuchtigkeit beinhaltet als die Kalte Kellerluft.


    Mfg Marco

  • Vielen Dank euch allen! Also was die Belüftung angeht, so habe ich schon einiges an Erfahrungen gesammelt und lüfte den Keller im Winter soweit es geht trocken. Im Sommer versuche ich in kalten Nächten ebenfalls einiges an Feuchtigkeit nach Draußen zu transportieren.


    Eine Belüftungsanlage ist eigentlich nicht notwendig, da auch so schon ein ordentlicher Zug zwischen 2 gegenüberliegenden Fenstern herrscht. Die Wände (Sandstein) sind im unteren Drittel sehr feucht. Evtl. wird sich das im nächsten Jahr ändern, da ich wie gesagt das Oberflächenwasser ableiten werde. Richtig trocken wird so ein alter Gewölbekeller aber nie werden. Dafür war er ja auch nie ausgelegt.


    Mich interessieren nun vor allem die Auswirkungen der Feuchtigkeit auf den Kessel. In jedem Fall muss ich dafür sorgen, dass die Kesselbauteile nie den Taupunkt erreichen. Daher der Gedanke mit der Durchströmung von heißerem Wasser.


    Sind hier vielleicht Mitglieder, die ebenfalls in einem Gewölbekeller heizen? Wie sind eure LF-Werte und wie hat sich der HV auf das Kellerklima ausgewirkt?


    Direkt über dem Kessel habe ich nun 75 %. In der feuchten Ecke sind es 99 % und unter dem Kessel werde ich morgen mal messen.


    Ich könnte theoretisch auch einen zweiten Heizkreis unter den Kessel legen. Wandheizungsrohre habe ich noch genug. So richtig wirtschaftlich ist das aber mit Sicherheit nicht! Im Vergleich zu einem Lüftentfeuchter sieht die Sache schon wieder anders aus...


    Auf bald
    Knut

  • Hallo Knut


    habe bei mir durch die 50m² Solarfläche im Sommer einen erheblichen Wärmeüberschuss
    neben der Holztrocknung verwende ich das heisse Pufferwasser auch um den Kessel den ganzen Sommer über auf Tamperaturen oberhalb 40°C zu halten
    so dass ein Schwitzen unmöglich ist


    In Deinem Fall könnt ich mir das auch gut vorstellen


    bei 75 oder 100% Raumfeuchte sind Schäden am Kessel auf lange Sicht unvermeidlich


    Bernhard

  • Volker: Danke für den Link. An eine Temperierung haben wir auch schon gedacht. Der Vorlauf ist mir aber zu hoch, weshalb ich mich im Haus auch für eine Wandheizung entschieden habe.


    Hans: Auch hier ein Dank für den Link. Dem Thread kann man schon eine ganze Menge entnehmen! Deinen Beitrag finde ich sehr interessant, da Du davon ausgehst, dass nur an den kalten Steinen bzw. den einfachverglasten Fenstern Kondensat anfällt. Hier bin ich gespannt ob es sich auch in meinem Keller so darstellen wird.


    HartlBe: Deine Anlage hatte ich vor einiger Zeit mal bewundert. Ein tolles Projekt was Du da durchgeführt hast! Da wir in einem Kulturdenkmal wohnen, haben wir bzgl. der Solarplatten kaum Spielraum. Wir dürften zwar Kollektoren auf das Dach pflastern, aber nicht aufständern. Bei 10° Dachneigung suboptimal.


    Wie hoch dürften den die Verluste im Sommer sein, wenn der Kessel durchspült wird? Und wie würde man das überhaupt realisieren? Könnte der Eta Kessel das von Haus aus?


    Zum Thema Taupunkt: Der Raum hat sich nun schon durch die Puffer und den Kessel auf 15° erwärmt. Der Taupunkt liegt derzeit bei 11°.



    Die ganze Sache verdirbt mir ein wenig die Freude an dem absolut genialen Kessel! Ich habe echt Schiss, dass mir die Kiste in den nächsten 10 Jahren weggammelt.

  • Hallo Knut,
    das heißt du musst wegen WW im Sommer auch Heizen. Wie wäre es den wenn du in den Heizraum einen Heizkörper montierst und ihn beheizt?


    Wir haben auch das Problem vom feuchten Keller. Allerdings nicht so dramatisch. Ich habe einfach ein paar Rohre nicht gedämmt. So habe ich zwar mehr Verluste, aber einen trockenen Keller. Zumindest die meiste Zeit im Jahr....

  • Mal noch ein anderer Gedanke:


    Passivhäuser saugen ihre Raumluft nicht direkt von draußen, sondern durch ein Kunststoffrohr, was im Erdboden verlegt ist, an.
    Die Temperatur im Erdreich ist in einer Tiefe von 1m relativ konstant im Jahresgang.
    Dadurch erreicht man, dass im Winter (kostenlos) vorgewärmte und im Sommer (kostenlos) gekühlte Luft angesaugt wird.


    Diesen Effekt könnte man sich hier ebenfalls zu Nutze machen.
    Kritisch ist meiner Meinung nach der Sommer, weil dann weniger oft geheizt wird und die warme feuchte Luft von draußen im kühleren Keller kondensiert.
    Wenn nun die feuchte warme Luft von draußen mit beispielsweise 30°C durch ein solches unterirdisches Rohr strömen muss, verringert sich deren Temperatur auf beispielsweise 15°C.
    Bei diesem Abkühlvorgang fällt Tauwasser an, aber nur in dem Rohr - wo es nicht stört, da Gefälle vorhanden ist.
    Nun kommt die Luft in den Heizraum und erwärmt sich dort wieder auf beispielsweise 25°C.
    Aus der warmen feuchten Luft ist warme trockene Luft geworden.


    Ein positiver Nebeneffekt wäre, dass sich im Winter der Gesamtwirkungsgrad der Heizanlage etwas verbessert.
    Schließlich wird der Wirkungsgrad neben Abgastemperatur, Güte der Verbrennung, Restsauerstoff etc. auch von der Frischgastemperatur bestimmt.


    MfG Hans

  • Hallo Knut,
    das heißt du musst wegen WW im Sommer auch Heizen. Wie wäre es den wenn du in den Heizraum einen Heizkörper montierst und ihn beheizt?


    Wir haben auch das Problem vom feuchten Keller. Allerdings nicht so dramatisch. Ich habe einfach ein paar Rohre nicht gedämmt. So habe ich zwar mehr Verluste, aber einen trockenen Keller. Zumindest die meiste Zeit im Jahr....

    @Helmi so ähnlich ist es bei mir auch. Ich habe zwar keinen so feuchten Keller wie der Knut, aber meiner (Bj. 1964 ohne Drainage und nicht abgedichtet) hat im Heizraum an einigen Stellen auch schon böse Federn gelassen. Bei der Renovierung mussten wir etliches neu verputzen etc.


    Im Raum wo meine Puffer und der HV stehen, ist seither absolute Ruhe.


    Da ich im Sommer auch alle 5 Tage meine Puffer durchheize (Meist mit den gesammelten Gartenabfällen) um mein Brauchwasser zu erwärmen, halte ich deine Idee für Optimal!


    Da er eh anheizen muss, dann braucht er evtl. mehr Holz, aber der HV wird dann eher geschont, und er hat immer einen "warmen" Keller :)

    ETA SH 20 Touch
    2 * 1000 L Puffer
    400 L Brauchwasser
    Buderus Raketenbrenner :D

  • Danke euch allen für eure Antworten.


    Der Kessel läuft nun einige Tage und es zeichnet sich schon ein positiver Effekt bezgl. der Luftfeuchte ab. Wenn der Kessel läuft, sind es momentan 70 bis 75 % Luftfeuchte. In den 3 Tagen, in denen wir die Puffer leeren, nimmt die Feuchtigkeit wieder deutlich zu. Langfristig wird es aber sicherlich trockener.


    Den Kessel mit warmen Wasser durchströmen zu lassen, wäre ja quasi wie die Installation einer Heizung. Hier werde ich mal bei Eta anfragen was sie von der Idee halten oder ob nicht doch ein gesonderter Heizkörper die bessere Wahl wäre.


    Die Belüftungsidee von Hans werde ich mal in kleinerem Rahmen testen. Für solch Experimente bin ich immer zu haben.


    Mal eine andere Frage: Wie viel Frischluft braucht denn der Kessel? Kann in einem geschlossenen Raum die Luft so knapp werden, dass es Auswirkungen auf den Verbrennungsprozess hat?

  • Mal eine andere Frage: Wie viel Frischluft braucht denn der Kessel? Kann in einem geschlossenen Raum die Luft so knapp werden, dass es Auswirkungen auf den Verbrennungsprozess hat?


    Es muss eine Frischluftzufuhr vorhanden sein! Ansonsten beeinträchtigt das die Verbrennung.... Das einfachste ist Fenster etwas Kippen....

  • Mal eine andere Frage: Wie viel Frischluft braucht denn der Kessel? Kann in einem geschlossenen Raum die Luft so knapp werden, dass es Auswirkungen auf den Verbrennungsprozess hat?

    Du kannst mit etwa einem Kubikmeter Luft je Kilowattstunde rechnen
    Wenn Dein Kessel also dauerhaft 25kW bringt sind das in etwa 25m³ Luft stündlich

  • Klasse - ihr seid ja flott im antworten. Im Heizraum hatte ich bei der letzten Befeuerung alle Fenster zu. Ein paar Räume weiter waren sie allerdings offen. Ich werde mal unseren Schorni fragen, ob sich der Kessel seinen Sauerstoff aus der anderen Ecke Des Kellers holen kann oder nicht. Beim betreten des Raumes hatte ich das Gefühl, dass dies nicht der Fall ist (sauerstoffarme Luft)...


    25 qm Außenluft in der Stunde werden im Sommer unvermeidlich zu feuchten Wänden im Bodenbereich führen. Der Taupunkt ist dort in der Regel immer erreicht. Es gibt also 2 Optionen:


    A: Temperieren und dafür sorgen das der Keller so warm wird, dass ich nach dem Heizen auch im Sommer effektiv trocken lüften kann


    oder B: die Luft vor dem Eintritt in den Keller "entfeuchten". Da wären wir bei Hans Vorschlag. Wie stehen die Chancen das dies in der Praxis ausreichend funktioniert?


    Um nun nicht zu viel zu fragen, werde ich mal in einer ruhigen Minute selbst berechnen wie warm der Keller im Sommer sein muss, damit die offenen Fenster nicht zu Tautropfen an der Wand führen...



    Eine Frage hätte ich noch zum Kessel: Mir ist aufgefallen, dass auch nach 3 Tagen des letzten Anheizens der Vor- und Rücklauf im Kessel recht hoch waren (die Temp. nahm in den 3 Tagen stetig ab bis zuletzt ca. 25° erreicht waren -> Puffer bei 10%). Wieso hat sich der Kessel nicht auf Raumtemperatur abgekühlt? Eine Zirkulation scheint ja vorhanden zu sein - aber welchen Zweck hat sie? Bei diesen Temperaturen mache ich mir jedenfalls keine Sorgen das an den Wirbulatoren etwas gammeln könnte. Tut mir leid wenn die Fragen naiv sind- bisher musste ich mich mit Heizungsanlagen nicht näher auseinandersetzen.

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