Solarbayer-Vigas: Schamottplatte in Aschekammer?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 8.586 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von hw55.

  • Hallo


    Anscheinend haben die Solarbayer-Vigas-Kessel seit einiger Zeit eine Schamottplatte am Boden in der Aschekammer. Und Zwar auch die Großen, welche damit ja eigentlich die größte Wärmetauscherfläche abdecken und isolieren.


    Meine Frage: was soll damit erreicht werden, eine wasserhinterspülte Fläche mittels Schamott zu verdecken/abzuschatten? Wird dadurch nicht der Wirkungsgrad verringert und die Abgastemperatur erhöht?

    Klimawandel: gibts seit 2.500.000.000 Jahren.
    Industrielle Revolution: gibts seit 250 Jahren.


    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • Hallo
    Meines Wissens nach ist der Boden der Aschekammer nicht Wasserführend.Zumindest bei den 25 KW-Kesseln nicht.Bei älteren Kesseln war die Aschekammer noch ausbetoniert,bei den neueren Kesseln sind Schamotte-Platten drinnen.Und zwar mehrere,und nicht eine große.Da dadurch die Wärmeabstrahlung nach unten sehr groß ist,haben die meisten Betreiber ihre Kessel auch unten Isoliert,wenn sie auf einem Podest stehen sonst geht das nur sehr schlecht.
    Horst!

  • Der 25er und sein Zwillingsbruder der 15er haben keinen gekühlten Boden und müssen deshalb natürlich gedämmt sein.


    Ich meine aber die 40 kW-Kessel, so wie ich einen seit 2006 besitze.


    Der hat einen wasserführenden Boden welcher NICHT mit Schamotte abgedeckt ist. Und zwar original, auch laut Schnittzeichnung. Und auch die 50 und 80 kW-Kessel haben einen wasserführenden Boden.


    Deshalb meine Frage mit dem Ersuchen um Antwort.

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    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • Ich habe auch einen 40kw soly seit 2009. Bei der Liefeung waren Platten für den boden dabei. Habe das aber für schwachsinn gehalten ( da boden wasserführend) und nie reingelegt.

  • Hallo helhof,
    ich vermute mal, das diese Platten einer Verzunderung des Bodens vorbeugen sollen. Bei mir schlagen die Flammen regelmäßig aus der Brenkammer heraus und dann direkt auf den Boden. Evtl soll dies die untere Platte schützen.


    mfg
    Thomas Pfaffinger

    Admin Holzvergaser-Forum.de
    Kein Support per PN oder Mail, sofern dies nicht Forenroblematiken betrifft.

  • Hallo Thomas,


    Denke mal, daß Du Recht hast. Es gibt noch weitere Gründe:


    1. Die Schamottplatten verhindern die Verzunderung. - ein Grund;


    2. Außerdem isolieren die Platten und die Flamme bleibt heiß. Dies ist eigentlich eine vergrößerte Brennkammer. (nur ohne zusätzliche Bremsbleche) Ich frage mich deshalb, ob bei diesen Kesseltypen eine Brennkammervergrößerung mit Vermiculiteplatten überhaupt sinnvoll ist?


    3. Der Kesselboden ist beim HVS-E 25 KW Typ nicht wassergekühlt. Wenn man den Boden nicht zusätzlich von außen isoliert, wirds sehr heiß im Keller. - viel Wärmeverlust;


    mfg
    friedrich

  • Hallo Friedrich,
    eine Frage ist nur spekulativ und nützt niemanden was. Eine nützlich Diskussion auf eine spekulative Frage zu beginnen bringt nichts.


    Dann bitte etwas genauer und am besten gleich Beweise bringen.


    Ich will Dich damit nicht provozieren sondern versuchen die Beiträge hier im Forum auf einen etwas höheren Niveau zu halten als in anderen Foren. Hatte erst vor einigen Tagen in einem anderen gelesen das Teerbildung in der Primärkammer sehr gefährlich ist und zum Schornsteinbrand führen kann. Wurde auch nur so behauptet, mehr nicht.


    Gruß Helmut



    PS: Thomas liegt mit seiner Vermutung genau richtig :)

  • Hallo Thomas, hallo Friedrich,


    den kleinen 15/25kw müssen wir nicht diskutieren, hier ist der Fall ja klar.


    Ich kann mir schon vorstellen dass der Kesselboden durch eine Schamottauflage geschont wird, allerdings eben um den Preis dass ein halber Quadratmeter höchstwertiger Wärmetauscherfläche damit "kastriert" wird.


    Ursprünglich scheint ja der 40 kW nicht damit bestückt gewesen zu sein, das wurde erst nachträglich gemacht.


    Meine Frage: Steht zu erwarten dass ohne die Schamottplatten der Kesselboden auszundert? Natürlich schlagen die Flammen im Betrieb sicher auch aus der kleinen Brennkammer heraus und erreichen damit zumindest den vorderen teil des Kesselbodens. Aber ich denke ja dass ohnehin bald nach dem Anheizen eine feine Flugasche-Schicht entsteht.


    Hat man schon irgendwelche Meldungen von Vigas-Kesseln, deren Boden ausgezundert/durchgebrannt ist.


    MfG Helhof


    Nachtrag: Hallo Helmut, das hat sich jetzt überschnitten.


    Wie siehst du die Notwendigkeit der Schamotte am Kesselboden? Deine Meinung würde mich besonders interessieren. Auch im Hinblick auf die EIngangsfrage Auswirkungen auf den Wirkungsgrad bzw. die Abgastemperatur.


    MfG

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    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • Hallo Friedrich,



    friedrich schrieb:


    Zitat

    1. Die Schamottplatten verhindern die Verzunderung. - ein Grund;

    Beim Vigas 15/25 ist das richtig. Bei den größeren Kesseln mit wasserführenden Böden wird man die Zundertemperatur (500 - 600°C) nicht erreichen. Der Stahl wäre dann schon dunkelrot glühend, dass wird man bei wasserhinterspülten Stahlplatten nicht hinkriegen.

    Zitat

    2. Außerdem isolieren die Platten und die Flamme bleibt heiß.

    Das ist der wichtigste Grund.

    Zitat

    Dies ist eigentlich eine vergrößerte Brennkammer. (nur ohne zusätzliche Bremsbleche)

    Die Brennkammer ist die eingeschweißte bzw. eingeschobene Wanne, und die ist zu klein. Die Flamme braucht Zeit in einem gut isolierten Raum um heiß ausbrennen zu können.

    Zitat

    Ich frage mich deshalb, ob bei diesen Kesseltypen eine Brennkammervergrößerung mit Vermiculiteplatten überhaupt sinnvoll ist?

    Ja. Besonders wenn die 10-Loch Düse mit einer anderen Geometrie (es sind nicht nur die 10 Löcher) verwendet wird.

    Zitat

    3. Der Kesselboden ist beim HVS-E 25 KW Typ nicht wassergekühlt. Wenn man den Boden nicht zusätzlich von außen isoliert, wirds sehr heiß im Keller. - viel Wärmeverlust;

    Richtig.


    Grundsätzlich wird das Thema Abgasverlust durch höhere Abgastemperaturen total überschätzt.
    Hier einige Beispiele:
    Ein Anstieg der Abgastemperatur um 20° bringt nur ca. 1% mehr thermischen Abgasverlust.
    Viel wichtiger ist der chemische Abgasverlust:
    Ein Anstieg des CO Gehalts von 50 auf 1500 ppm bringt ca. 5% mehr chemischen Abgasverlust. Dieser Anstieg geht bei einem Holzvergaser sehr schnell. Eine etwas kältere Flamme und der CO Wert steigt sprunghaft an (es qualmt dann noch nicht mal). Wenn es dann qualmt und der CO Gehalt auf z.B. 5000 ppm steigt, beträgt der chemische Abgasverlust schon ca. 15%.


    Ziel bei einem Holzvergaser muss also sein, eine möglichst heiße Verbrennung zu erreichen. Wenn das dann zu etwas höheren Abgastemperaturen führt, ist das kein Problem.


    mfg
    Hartmut

  • Hallo Hartmut,


    vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen, die mir immer wieder (bei meiner kritischen Denkweise) weiterhelfen.
    Bei Dir merkt man, daß Deine Aussagen mit Versuchen und eigenen Erfahrungen untermauert sind.


    Wünsche mir noch weitere entspr. Beiträge von Dir.
    Noch einen schönen Sonntag.


    mfg
    friedrich

  • Hallo Hartmut,

    Zitat


    Beim Vigas 15/25 ist das richtig.


    Sorry, wenn ich da wiedersprechen muß....
    Mein 15er ist mit Beton ausgegossen, der kann bestenfalls zerbrösseln....
    ich versuche das mit 1 Vermiculite Platte zu verhindern ... aber die hat sich im inzwischen 2. Jahr selbst geteilt! ...
    mal sehn was die 3. Heizperiode in dieser Hinsicht bringt


    die Kessel größer 40Kw sind meines wissens sogar mit 2 Düsensteinen ausgestattet


    dem Rest deiner Ausführungen kann ich allerdings nur 100%tig zustimmen


    Gruß Erwin

    Vigas 14,9 Bj 2006; LC von HB; Lufttrennung; Wirbulatoren; gr. BK; 2200l Puffer; FRIWA; Solar 44m² FK 39° Richtung Ost; UVR1611; ca. 300m² beheizt; WDVS seit 2006;
    Es wird täglich schwerer der Dümmste zu sein, die Konkurrenz wird immer größer!

  • So ganz befriedigen mich die Antworten/Vermutungen bei Kesseln ab 40kW aufwärts nicht: auf der einen Seite bemüht man sich, mehr Leistung aus dem Kessel zu holen, auf der anderen Seite verzichtet man auf einen halben Quadratmeter Wärmetauscherfläche im Kesselboden. Ich vermute dass eine Vergrößerung der Brennkammer inkl. Schamotte am Kesselboden weniger Gewinn bringt als ein blanker Kesselboden.


    Zur Info: mein (noch) "unfrisierter" 40er ohne Bodenschamott und ohne Turbowirbelatoren kommt, frisch gereinigt, auch bei Vollast und hochgedrehter Abgastemp. nie über 190 Grad Abgas.

    Klimawandel: gibts seit 2.500.000.000 Jahren.
    Industrielle Revolution: gibts seit 250 Jahren.


    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • HB53 schrieb:


    Hallo,
    wir sind in dieser Richtung voll dabei. Ein Thermo K Eingang zur Messung der Brennraumtemperatur ist in der FlammTronik schon vorhanden. Ein Can Bus für die weiteren Module ist auch schon da. Jetzt geht es darum das CO zu messen und zu versuchen die Brennraumtemperatur mit einer Zusatzregelung ähnlich der Rücknahmeregelung hoch zu halten.


    So sieht das grobe Gerüst unserer Zukunftsvisionen aus, zu den Terminen kann noch nichts gesagt werden.


    Gruß Helmut

  • helhof schrieb:

    Zitat

    So ganz befriedigen mich die Antworten/Vermutungen bei Kesseln ab 40kW aufwärts nicht: auf der einen Seite bemüht man sich, mehr Leistung aus dem Kessel zu holen, auf der anderen Seite verzichtet man auf einen halben Quadratmeter Wärmetauscherfläche im Kesselboden. Ich vermute dass eine Vergrößerung der Brennkammer inkl. Schamotte am Kesselboden weniger Gewinn bringt als ein blanker Kesselboden.


    Zur Info: mein (noch) "unfrisierter" 40er ohne Bodenschamott und ohne Turbowirbelatoren kommt, frisch gereinigt, auch bei Vollast und hochgedrehter Abgastemp. nie über 190 Grad Abgas.


    Hallo Helhof,
    bei mir ist der Kesselboden im Bereich der großen Brennkammer mit Vermiculite isoliert und ich habe Probleme über die 150° Abgastemperatur zu kommen, habe einen 40er Vigas. So gut ist bei mir die Wärmeabnahme auch bei Volllast. Anfänglich war ich auch der Meinung die Tauscherflächen beim Vigas sind zu klein, ist aber nicht. Man muß nur Turbulenzen schaffen und den Schornsteinzug dem anpassen.


    Gruß Helmut

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