Berechnung Ladepumpe

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 6.479 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HJH.

  • Hallo,


    bei mir stellt sich nun die Frage der Ladepumpe. Ich habe mich nun gegen den Laddomat und für eine Mischer betrieben Lösung entschieden. Das heißt, ich muss auch meine Ladepumpe nun selbst definieren.
    Doch wie bestimme ich den Druckverlust meiner Anlage?
    Ich habe 1 1/2 " Schwarzrohr verbaut, 3 Puffer in Reihe, vielen 90° Bögen (keine Winkel!), Mircoblasenabscheider und ein paar 45° Bögen.
    Wie berechne ich da den Druckverlust? Hat da jemand einen Link zu einer entsprechenden Tabelle?


    Und was für einen KvS Wert sollte der Mischer haben? Lieber groß (und schwerer zu regeln, sollte aber mit einem Motor mit langer Laufzeit auszugleichen zu sein) oder lieber kleiner mit größerem Druckverlust? Ich hätte da KvS 8 und 18 zur Auswahl. Von den Anschlüssen würde mir der 18er besser gefallen.


    Vielen Dank mal wieder :)


    Gruß
    Peter

    Fröling S4 28 kW
    3000 Liter Puffer
    500 Liter MAG
    Vitola 200 Ölkessel
    Verrohrung mit 1 1/2" Schwarzrohr
    Zusätzliche eigene Steuerung

  • Hallo Peter,


    ich habe seinerzeit mit 2 verschiedenen Programmen gerechnet, welche auch teilweise deutliche Unterschiede errechneten.
    1) http://www.schweizer-fn.de/ber…troemung/strang/start.php
    2) http://www.druckverlust.de/Online-Rechner/index.html


    Sehr wichtig ist aber auch, ALLE Bauteile zu berücksichtigen. Jeder Einlauf in und jeder Auslauf aus dem Puffer muß gerechnet werden.
    Da Du mit schwarzem Rohr verrohrt hast, solltest Du auch bei jedem Bogen, T-Stück, Muffe usw. jeweils die Verengung und dann die Erweiterung bei Übergang vom Rohr zum Bauteil und wieder zum Rohr berechnen.


    Zum KVS-Wert, ich weiß Deine Eckdaten (Kesselleistung, Delta t) nicht. Davon hängt ja die Wassermenge ab, die umgepumpt wird. Aber bei 1 ½ Zoll ist der größere KVS-Wert 18 sicherlich der bessere.


    Für die Berechnung der Wassermenge bei entsprechender Kesselleistung und Temperaturdifferenz empfehle ich Dir das Tool „RohrDIM“ von http://www.waermebedarfservice.de


    Viel Spaß beim Eindichten
    Edmund

  • Danke Edmund für die Links.


    Ich habe inzwischen ein bisschen herum gerechnet:
    Hier mal meine Daten soweit:
    Kessel 28 KW


    Kesselkreis: bei Spreizung 6 K: 4082 l/h
    Speicherkreis: bei 35°C Rücklauf 569 l/h


    Da habe ich dann mit 4000l/h bzw 600 l/h weiter gerechnet.


    Speicherkreis:
    25 Meter 1 1/2 "
    15 90° Bögen
    17 45° Bögen


    komme ich auf 3,33 mbar + Mikroblasenabscheider 1 mbar + Mischer 1,1 mbar macht zusammen 5,43 mbar


    Kesselkreis:
    2 Meter 1 1/2"
    2 90° Bögen


    komme ich auf 8,78 mbar + Mischer 49,3 mbar macht zusammen 58,08 mbar


    Die Druckverluste im Mischer habe ich folgendermaßen berechnet:
    p=Q² * 1 bar / Kv²
    p=(4 m³/h)² * 1 bar / (18 m³/h)² = 49,3 mbar


    (Oder habe ich da einen Denkfehler?)


    Der Widerstand kommt mir ein wenig klein vor, oder ist meine Verrohrung "überdimensioniert"?
    Weil so bräuchte ich ja keine all zu große Pumpe.



    Peter

    Fröling S4 28 kW
    3000 Liter Puffer
    500 Liter MAG
    Vitola 200 Ölkessel
    Verrohrung mit 1 1/2" Schwarzrohr
    Zusätzliche eigene Steuerung

  • Hallo,


    Wenn du Excel hast dann kannst du die anhängende zip Datei entpacken und dann in Excel öffnen.
    Da ist auch was über die grundsätzliche Auslegung der Rohre und Auslegung Mischventil.


    Die Hersteller der Mischventil haben entsprechende Diagramme um das richtige Ventil zu wählen.
    z.B.ESBE


    Grundsätzlich aber gilt:
    Ventil größer bedeutet das die Druckverluste geringer sind, aber die Regelgenauigkeit wird kleiner.
    Ventil etwas kleiner wählen wird die Regelgenauigkeit besser aber der Druckverlust größer.
    Einen Tod musst du aber dabei sterben.


    Das mit der Widerstandsberechnung ist so eine Sache, da sollte man schon etwas Gefühl für aufbringen.
    Du wirst nachher oft was anderes messen wie vorher gerechnet.
    Nach der Leistung des HV(15kW), des deltaT (8°K) der Verrohrung (28mm) und der eingesetzten Pumpe nach zu urteilen komme ich so auf ca. 0,3bar Druckverlust.
    Einfache Entfernung Speicher zum HV ca. 7...8mtr.


    Wenn du keine zu großen Entfernungen hast, reicht die Auslegung auf um die 0,5m/s Strömungsgeschwindigkeit.


    mfg
    HJH

  • Hallo Peter,


    ich komme mit einer Berechnung im Speicherkreis mit den Erweiterungen und Verengungen vom Rohr zum Bogen und zurück auf ca 5 mbar, aber ohne Mischer, also extrem niedrig. Die Srömungsgeschwindigkeit im Speicherkreis ist auch schön niedrig, ca 0,1 m/s. Da freut sich der Puffer über beruhigte Einschichtung.
    Den Mikroblasenabscheider setzt Du aber besser in den Kesselkreis. In diesem hast Du dann bei der Nennleistung von 28 KW und den angegebenen 6 K eine Geschwindigkeit von ca 0,8 m/s. Je nach Heizphilosophie könntest Du aber durchaus in der Hauptabbrandphase eine deutlich höhere Kesselleistung erreichen, was die Strömung weiter erhöhen würde. Aber Du kannst ja sicherlich eine größere Temperaturspreizung fahren und somit die Strömungsgeschwindigkeit im Rohr wieder verringern. Im Kessel selbst kann die Geschwindigkeit eigentlich nicht groß genug sein (besserer Wärmeübergang).
    Quintessenz: nur eine kleine Pumpe mit wenig Stromaufnahme nötig.


    Grüße
    Edmund

  • Hi HJH,


    Danke für die Excel Tabelle.
    Ich habe sie mal mit meinen Angaben gefüllt für eine Spreizung von 6K und 10K.
    Doch so ganz schlau werde ich leider immer noch nicht.
    Ziel ist eine kleine Spreizung, um den Anstieg bei vollem Speicher nicht zu groß werden zu lassen.
    Das bedeutet aber mehr umwälzen vom Wasser -> größere Pumpe. Also muss da irgendwo ein Kompromiss gefunden werden. Soweit, so klar (hoffe ich).


    Also ich liege bei 6K bei ~4000 l/h und bei 10K bei ~2500l/h.


    Daraus folgt ein Mischventil KvS >= 4 m³/h


    Nur bei der zu Widerstandsberechnung vom Rohrnetz komme ich nicht so richtig weiter. Das kommt mir alles zu wenig vor. Rechne ich mit den falschen Werten (mein letzter Post mit der Rechnung)?
    Vor allem wie verhält sich das am Mischventil? Wie wird das gerechnet? Es ist ja meist nicht 100% auf einen Eingang gestellt.


    Bitte helft mir auf die Sprünge :)


    Und wenn ich meine Pumpenwerte dann habe, "normale" Pumpen gibt es ja fast nicht mehr, nur noch elektronisch geregelte.
    Welchen Typ von Pumpe würdet Ihr mir empfehlen?


    Peter

  • Hallo,


    Die unterste Grenze der Rücklauftemperatur sollte bei 65...68°C nach meiner Meinung nach liegen.


    Es gibt mit Sicherheit Kessel welche man durchaus auch tiefer fahren kann.
    Das kommt auch auf die Güte der Verbrennung an. Damit zum absoluten Kondensatpunkt etwas Abstand ist gebe ich halt die genannten Werte an.


    Die von mir hier eingestellten Rechenblätter solltest du relativiert sehen.
    Das sind einige Daten dabei die man einfach annehmen muss.
    Das Rechenblatt soll dir eine Hilfe geben nach der du etwas Gefühl bekommst wie sich beim Ändern von Daten auch andere Daten deiner Anlage ändern.
    Auch stellt das meine Meinung dar die nicht als Absolut gelten sollte.


    Wie hat einmal ein Kollege von mir gesagt:
    Also wollen wir einmal genau rechnen, nehmen wir mal an....


    Die Rechnerei kann man heute bei einem PC schon recht genau treiben im Gegensatz zu einem Rechenschieber.
    Trotzdem musst du Annahmen machen. Diese Annahmen machen das Rechnen ungenau.


    Das mit dem Widerstand der Rohre hatte ich aber oben schon einmal geschrieben.
    Wenn du die Geschwindigkeit erst einmal um die 0,5m/s oder auch bis 1m/s auslegst, liegst du erst einmal nicht so schlecht wenn du nicht sehr lange Verbindungen vom HV zum Speicher und vom Speicher zum Heizungsverteiler hast. Niedrige Strömungsgeschwindigkeit = niedrige Rohrwiderstände.


    Dann wählst du Differenztemperatur bei Vollast des HV aus.


    Je kleiner die Differenztemperatur, je größer der Durchfluss.
    Du hast ja recht, wenn die Speicher voll sind und der HV brennt noch voll, kippt die Temperatur sehr schnell von den z.B. bisherigen 80°C VLT auf die um die Differenztemperatur erhöhte neue VLT.
    Wenn die Differenztemperatur 10°K war dann hast du sehr schnell 90°C im Vorlauf des HV.


    Das kann man aber mit etwas größeren Speicher und etwas Aufmerksamkeit beim Auflegen ausgleichen.
    Auch sorgt eine ordentliche Regelung schon für eine Zurücknahme der Leistung bei steigender Vorlauftemperatur des HV.
    Was deine Steuerung/Regelung ja auch ständig macht, wenn ich das Diagramm mir anschaue.


    Jetzt wählst du die passende Pumpe aus bei einem Rohr(Anlagen)widerstand von ca. 0,2...0,3 bar.
    Den Rohrwiderstand geben die Pumpenhersteller als Förderhöhe an.


    Jetzt musst du noch die Größe der Rücklaufanhebung (RLA) ermitteln.
    Da sollte der Hersteller des Mischers eine entsprechende Tabelle in der Bedienungsanleitung haben.
    Auch da wirst du sehen das es da nicht auf den Liter Durchfluss ankommt.
    Das Ventil kannst du in einem bestimmten Bereich verwenden.


    Da du eine Regelung eingebaut hast die die Leistung des HV vorrangig nach der Rauchgastemperatur bestimmt, aber beim Überschreiten einer eingestellten Vorlauftemperatur auch die Leistung begrenzt, solltest du im Normalbetrieb die ca. 80°C Kesseltemperatur mit der du in den Speicher fährst nicht überschreiten.
    Die eingestellte max. Vorlauftemperatur wo der Kessel runter regelt sollte bei um die 88°C liegen.


    Du benötigst diesen etwas größeren Spielraum der VLT nach oben damit "Überschwinger" den Verbrennungsablauf nicht beeinflussen.


    Wichtig dabei ist das du die Wärme aus dem Kessel bekommst. Die Pumpe muss immer in einem Arbeitsbereich laufen in dem die anfallende Wärme zum Speicher transportiert werden kann.


    Als Sollwert für die Abgastemperatur nimm den oberen Wert an den der Hersteller in seiner Bedienungsanleitung nennt.(113)


    mfg
    HJH

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