Neues Haus, neuer kessel - aber welcher?

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 13.777 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Vollmar.

  • Moin!
    Wir bauen gerade ein neues, gut gedämmtes Haus und wollen mit Solarthermie und Holz(scheiten) heizen.
    Wir haben 280qm Wohnfläche und etwa Passivhausstandard. Das ist das sicherste was ich zur Zeit weiss. Der Rest ist in stetiger Entwicklung.


    Wir peilen einen 1000l Pufferspeicher und einen 13,5kW Kessel an.


    Weil der Kessel/Ofen im Wintergarten (also einem Wohnraum) stehen soll, wollen wir unter 15kW Leistung bleiben. Zunächst hatten wir den Walltherm im Auge. Naturzug, keine elektronik und guter Wirkungsgrad waren sehr attraktiv. Der Preis (7k€?) nicht so, und auch der Verschleiss soll erheblich sein. Ich könnte einen erheblichen Teil meiner jährlichen Kosten (bestehend aus Schornsteinfeger, Holz, etc) in Ersatzteile stecken. Wie die langfristige Lebenserwartung ist kann man ja noch nicht sagen, die Dinger sind ja noch recht neu.


    Davon abgeschreckt schauen wir uns jetzt den Lignator mit 13,5kW von Viadrus genauer an, der deutlich billiger (ca 2,5k€) ist. Ausserdem ist er der einzige(?) Gusskessel für Holzvergaseröfen, und die sollen sehr lange leben. Der Brennraum ist eher klein (ich kann den leeren Puffer nicht mit einer Holzladung füllen), und er hat ein Gebläse das leiser ist als 65db. (yay! Wenn das läuft verstehe ich keinen mehr im Raum der leise redet.) Das Aussehen ist fies, aber ich traue mir zu das anzupassen, ausserdem sind wir beide Ingenieure, keine Grafik- oder sonstigen Designer.


    Ich habe natürlich Fragen:
    Welche Erfahrungen gibt es mit dem Lignator?
    Wie lange halten die Schamottsteine bei dem?
    Wir hoffen das Gebläse mit einem schönen langen Schorstein im Betrieb zum Schweigen zu bringen, und nur beim Füllen oder Anfahren zu brauchen. Hat jemand schon mal versucht den ganz ohne Gebläse zu betreiben?


    Aber wir wollen uns noch nicht auf den Lignator festlegen. Am liebsten wäre mir ein vernünftiger Vergleichstest, aber den habe ich bisher vergeblich gesucht.


    Welche kleinen Holzvergaser gibt es sonst noch? Die meisten sind jenseits der 15kW und darum nur für Heizungsräume, nicht für Wintergärten, gell?


    Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe!

  • Hallo,


    ist denn die Heizlast bekannt, das wäre der erste Anhaltspunkt für die Dimensionierung.
    Ein Kessel mit geringer Leistung muss keine Spaßbremse sein wenn er genug Füllraum hat,
    80L, besser 100L sollten es schon sein.


    1000L Puffer klingt eher nach Spaßbremse, wenig Pufferspeicher heißt einfach wenig Spielraum beim anheizen, hier auf keinen Fall an den gesetzlich geforderten 55L/KW orientieren, an 100L/KW beginnt Komfort. Davor ist man eher ein Heizknecht.


    Die Regelungen zur Aufstellung von Heizkesseln in Wohnräumen kenne ich nicht. Es gibt eine speziellen Holzvergaserkessel mit Gebläse für Wohnräume von Künzel. Nur ob es Künzel noch gibt weiß ich nicht,
    da gabs neulich eine Insolvenz.


    Kessel unter 15 KW gibt es zum Beispiel den Guntamatic Biosmart 14KW, der ist nicht so billig wie der Lignator, aber er kämpft qualitativ auch in einer ganz anderen Liga.


    Es gibt von NMT und Defro auch noch zulassungsfähige Naturzugkessel, aber ich meine die haben alle über 15 KW.


    MFG Jochen

    Orligno 300 25KW, Atmos P14, 3000L Puffer, 20m² Röhrenkollektoren, UVR 1611, Oventrop XZ-30 Friwa, ausschließlich Wandheizung, beheizte Fläche momentan 150m², Altbau von 1949, Sanierung auf KFW55. Sanierung läuft. Heizungsanlage inzwischen auch.

  • Hallo,


    es gibt den IBC GK-2K öko Festbrennstoffheizkessel in 14,5KW, um die 2500€
    das ist ein Gussglieder Naturzugkessel, braucht einen KAT um aktuell zugelassen zu werden.
    Aber Naturzugkessel sind natürlich eh in Sachen Wirkungsgrad und Emissionen eigentlich total überholt.
    Wenigstens erlaubt er 46cm Scheitlänge, beim 13,5 KW Lignator sollen es 25cm sein, das nervt wahrscheinlich ziemlich.


    MFG Jochen

    Orligno 300 25KW, Atmos P14, 3000L Puffer, 20m² Röhrenkollektoren, UVR 1611, Oventrop XZ-30 Friwa, ausschließlich Wandheizung, beheizte Fläche momentan 150m², Altbau von 1949, Sanierung auf KFW55. Sanierung läuft. Heizungsanlage inzwischen auch.

  • ist denn die Heizlast bekannt, das wäre der erste Anhaltspunkt für die Dimensionierung.


    Der Monat in dem der Heizwärmebedarf am grössten werden soll ist der Januar mit 2181kWh. Auf einen Tag runtergebrochen wären das 70+ kWh. Der Lignator müsste dann 2,5 Brennkammern verheizen, der Pufferspeicher wäre ohne Nachheizen innerhalb eines Tages leer.


    Das tägliche Heizen im Winter ist mir recht, dass der Ofen dreimal gefüllt werden muss finde ich viel. (Ich weiss jetzt leider nicht wie aufwendig das Nachlegen bei dem Ofen ist. Wenn das im Vorbeigehen geschehen kann wäre es mir auch fast recht. Ich persöhnlich finde es aber schon ziemlich grenzwertig. Meine Frau findet das garnicht schlimm, ihre Eltern leben mit deren Kachelofen wohl schon lange so und sie meint das geht gut.)

  • Holzvergaser rauchen oft stark beim Nachlegen (und beim Anheizen). Ich wollte keinen im Wohnraum.

    Hanibal


    2-Personenhaiushalt mit Hund, Katzen, Heidschnucken, Hühner und Forellen, ca 80 m² genutzte Wohnfläche, 40 Kw KÖB, 8m² thermische Solarfläche, 3000 Liter Puffer, 500 Liter Brauchwasser. Notfallversorgung: Brennwert-Öler, Kachelofen, Küchenherd (Gas) und Schwedenofen.

  • Holzvergaser rauchen oft stark beim Nachlegen (und beim Anheizen). Ich wollte keinen im Wohnraum.


    Das sehe ich genauso.
    Habt ihr mal drüber nach gedacht den HV an einer anderen Stelle zu platzieren und den Wintergraten mit einem herkömmlichen Kamin zu beheizen? Dann den HV ein wenig größer, dass ihr nur alle 2-3 Tage heizen müsst.

  • Hmm,


    ich persönlich würde auch versuchen einen anderen Platz für den HV zu finden,
    einen vernünftigen Kessel und mind. 2000L Puffer aufstellen und nur alle 2-4 Tage heizen.


    Wenn du an der Wintergarten Version festhältst würde ich nen anderen Kessel wählen.
    Es ist ja nicht nur so dass du theoretisch 2,5 mal Holz auflegen musst, du musst auch immer zur richtigen Zeit auflegen. Entweder man gewöhnt sich dran oder es nervt furchtbar.


    Schau dir mal noch die anderen genannten Kessel an.
    Der IBC hat 69L Füllraum (= ungefähr 69 Kwh mit Hartholz) , das geht dann schon eher meistens mit nur 1x Holz auflegen pro Tag. Außerdem hat er kein Gebläse, das wolltest du doch eigentlich. Ist nicht teurer als der Lignator.
    Der Biosmart hat 100L Füllraum, das reicht schon für 1,5 Tage. Den würde ich persönlich nehmen, der ist in Sachen Wirkungsgrad, Emissionswerte sehr gut und qualitativ hochwertig.
    Aber immer den Kessel vor dem Kauf in natura anschauen!


    MFG Jochen

    Orligno 300 25KW, Atmos P14, 3000L Puffer, 20m² Röhrenkollektoren, UVR 1611, Oventrop XZ-30 Friwa, ausschließlich Wandheizung, beheizte Fläche momentan 150m², Altbau von 1949, Sanierung auf KFW55. Sanierung läuft. Heizungsanlage inzwischen auch.


  • Der Biosmart hat 100L Füllraum, das reicht schon für 1,5 Tage. Den würde ich persönlich nehmen, der ist in Sachen Wirkungsgrad, Emissionswerte sehr gut und qualitativ hochwertig.
    Aber immer den Kessel vor dem Kauf in natura anschauen!


    ja, der ist zur Zeit unser Favorit.


  • Habt ihr mal drüber nach gedacht den HV an einer anderen Stelle zu platzieren und den Wintergraten mit einem herkömmlichen Kamin zu beheizen?


    Das geht nicht gut. Das Klimakonzept des Hauses arbeitet damit, dass der Ofen im Wintergarten steht und dort Thermik erzeugt um das Haus zu "lüften".

  • Hallo,
    wenn es so wichtig ist dass der Ofen im Wintergarten steht, schon mal über einen Wasserführenden Grundofen nachgedacht?

  • wenn es so wichtig ist dass der Ofen im Wintergarten steht, schon mal über einen Wasserführenden Grundofen nachgedacht?


    Ja, das ist der Standard bei dieser Art von Häusern. Ich finde diese Alternative nicht besonders attraktiv. Wenn ich ehrlich bin liegt das wohl auch daran, dass sie meinen Spieltrieb nicht befriedigen würde. Natürlich ist aber der Hauptgrund dass ich keine kostbaren Prozentpunkte an Wirkungsgrad verschenken möchte. :)

  • Dann bist du noch nie in den Genuss eines Grundofens gekommen. Der Wirkungsgrad bei einem richtigen Grundofen ist sicherlich nicht der schlechteste.

  • Hallo,


    der Ofen steht im Wintergarten und erzeugt dort Thermik zum Lüften des Passivhauses???
    Mal davon abgesehen dass ein Kaminofen mehr Leistung an den Raum abgibt als ein HV-Kessel,
    weil der Kaminiofen genau das soll und der HV eben nicht. versteh ich das System nicht.
    Ich saniere gerade in Eigenregie ein altes Bauernhaus auf KFW55 Standard und dachte bisher
    ich wüsste auch was ein Passivhaus ist.
    Kannst du mich aufklären was ihr da baut?


    MFg Jochen

    Orligno 300 25KW, Atmos P14, 3000L Puffer, 20m² Röhrenkollektoren, UVR 1611, Oventrop XZ-30 Friwa, ausschließlich Wandheizung, beheizte Fläche momentan 150m², Altbau von 1949, Sanierung auf KFW55. Sanierung läuft. Heizungsanlage inzwischen auch.

  • Es gibt durchaus auch Grundöfen die Wassergeführt sind! Ansonsten hätte ich dir den Vorschlag nicht gemacht.
    Das ein Grundofen natürlch Strahlungswärme bringt ist klar. Aber ich dachte das muss so sein bei eurem Bio-solar-Haus. Zumindest habe ich das aus deinem bisher geschriebenen Herausgelesen.
    Oder warum muss jetzt der Ofen in den Wintergarten?????

  • Je mehr Energie ins Wasser geht desto besser. Die "Verlustwärme", die nicht ins Wasser geht, wird im Winter für die Termik verwendet. Im Sommer erwärmt die Sonne den Wintergarten und sorgt so für die Termik.


    Alle Öfen die ich kenne erzeugen mehr Verlustwärme als so ein gut gedämmtes Haus in irgendeinem der Räume verknusen kann. Darum wäre es sehr, sehr warm (und kann zu schäden im Holz führen) wenn der Ofen im Wohnzimmer oder der Küche oder so stände.

  • Hallo,
    na dann hoffen wir mal, dass das Warme Wetter im Moment nicht zu schäden im Holz führt.
    Bin ich froh, das wir ein altes Haus gekauft haben......


    Ein Grundofen speichert die Wärme ebenfalls, und es wird auch nicht Wärmer oder Kälter. Sei es über die Eigenmaße, oder eben im Pufferwasser wenn dieser Wassergeführt ist. Nur Speichert der Grundofen die Wärem durch seine Maße eben mehr wie ein kleiner Kaminofen. Je Mehr Maße, desto länger und kontinuirlicher gibt der Grundofen seine Wärme ab.


    Das Problem ist, Heutzutage werden einem Öfen als Grundöfen verkauft, die keine sind. Sondern eben nur ganz normale Kamineinsätze die Umluftwärme produzieren. Und genau bei so einem Ofen könnte es zu deinem beschriebenem Problem führen.


    Aber mal abgesehen davon, benötigt man für einen guten Grundofen auch den Platz, und jemand der ihn Bauen kann......


    Was mich an deiner stelle auch noch interessieren würde, wieviel geräusche machen die Flammen bei einem z.B. Walltherm Königsspitz. Wenn ich mir vorstelle ich sitze in meinem Wohnzimmer und will das knistern des Feuers hören, aber stattdesen höre ich nur ein stätiges Geräusch der Falmme die durch den Kaminzug angesaugt wird???? Hat was von einer Gas- oder Ölheizung......
    Nicht das der gemütliche Teil bei zu viel Technik zu kurz kommt. Schließlich soll der Ofen im Wintergarten ja auch ein Möbelstück das zum gesamten Ambiente dazu passen muss.

  • ja, der ist zur Zeit unser Favorit.


    Willst Du Dir wirklich einen Biosmart in den Wintergarten stellen...
    Optisch schön ist in meinen Augen was anderes...
    Abgesehen davon jeden Tag 100Liter Holz quer durchs Haus schleppen...


    Wenn ich Du wäre dann würd ich mir einen Grundofen mitten ins Haus stellen
    und den Holzvergaser in den Keller
    Im Raum neben dem Holzvergaser dann das Holz lagern
    und diesen Holzlagerraum im Sommer mit der überschüssigen Solarenergie heizen und damit das Holz für den Winter trocknen


    Bernhard


    PS. Grundofen ist ein Ofen der bis auf die Ofentür KEIN Metall enthält und von oben bis unten gemauert ist

  • Im Wintergarten mit viel Pflanzen hat das auch einen Vorteil, man braucht nicht zu düngen denn
    der Aschestaub mach das alleine.
    Ansonsten gibt es in Östereich Hersteller, die machen Öfen, Schmuckstücke, man wüste
    nicht welcen man nehmen möchte. Am besten in jede Ecke einen so schön.
    Vielleicht sollte man ein neues Haus auch um den Pufferspeicher bauen, muß aber sehr gut isoliert sein, gerade im Sommer wenn die Sonne ihn Wärmt.
    In den Wintergarten würde ich Ihn nicht stellen. Ein Anbau für den Ofen und eine
    Verbindung zum absaugen (Rohrduchlass oder Fenster) zum Wintergarten .
    Dann bleibt der Staub weg.
    Grüße Martin

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