Moin moin,
nachdem ich nun viele Beiträge über die leidige Anheizproblematik und über "Räucheröfen", verschwelte Dichtungen etc. gelesen habe, muß ich hier mal eine technische Frage bzw. Hinweise zu einem offensichtlichen Exoten loswerden.
Er stammt aus dem Hause Schuster Stahl- und Gerätebau in Fuchsstadt, wo man heute noch irgendwelche Dinge produziert - aber eben keine Heizkessel mehr .-( Um 2000 rum wurde Schuster aus der Insolvenz in Unical überführt und enige Patente etc. dort weiter verwendet (erkennt man immer daran, daß man es "nach System Schster" bezeichnet). Interessant ist, daß mein Kessel so einige Details aufweist, die ich bei anderen, weitaus moderneren Systemen vergeblich suche. Warum?
Mein Schuster Duolux Turbo D-ST ist, wie in der Zeichnung links sichtbar, aufgebaut. Abweichend von üblichen HV-Systemen (siehe rechts), hat der Schuster noch eine zusätzliche Rauchgasumlenkung oberhalb des Füllraumes.
Diese sogenannte Füllschachtentgasung ist normalerweise der Rauchgasweg, aber im Falle der Öffnung der Füllraumtür muß man zuerst die kleine, eingezeichnete Klappe öffnen (Hebel an der Front, der die Fülltür blockiert und den Lüfter schaltet). Macht man also den laufenden Kessel auf, oder heizt ihn gerade an, so zieht das Schwelrauchhgassofort ab und hat keine Veranlassung, in den Keller zu entweichen. Dabei hilft auch die kleine Klappe, die oben in der Ecke an der Fülltür zu sehen ist. Im Betrieb wird die automatisch durch eine Nase an der Fülltür angehoben, so daß die primärluft gut herein kann. Aber nach dem Öffnen bildet sich da oben quasi ein Rauchfang, der den Gestank direkt in die Füllschatentgasung umleitet.
Anheizen ist total easy, wie beim Kaminofen: Anheizhelferlein anzünden, auf die Düse legen, Holz drauf, alle Türen zu, Hebel noch offen lassen - Rauchgas zieht von unten gemütlich durch das Holz und oben über die Füllschachtentgasung ab. Brennt dann alles munter = Vergasungsraum füllen, Türen wieder zu, Hebel runter - voila!
Dauert 3min, stinkt nicht, pufft nicht, geht nicht aus...
Warum ist so ein simples System nicht Standard?
1. vergrößert es die Übertragerfläche maßgeblich um gute 0,5-0,75qm,
2. sorgt es für frische Luft im Heizraum und 3. erhöhte es die Sicherheit gegen Verpuffung.
Oder baut sonst noch jemand solche Kessel und ich kenn sie nur noch nicht?
Ach ja, und ne technische Frage hab ich auch gleich. Wer kennt noch solche Kesselbauweise, die hinten eine glatte Schachtwand ohne Röhren hat? Ich würde dort etwas gegen meine 250°C AGT einbauen, aber irgendwie bin ich noch nicht ganz schlüssig, was dort Sinn macht. Zick-Zack-Bleche? Wendeln? Abgasbremsen in Form von Leitern?
Vorschläge (evtl. mit Bild)?
Mein gedämmter 11m-Schlot zieht wie Hulle, trotz Zugbegrenzer. Die Zuluft ist schon zu 75% abgedreht, aber der Kessel geht immer noch durch wie'n Mustang
Danke schon mal vorab für Eure Mühen!
LG
Roman