Hohlbrand, ein Problem was alles zu Nichte macht.

Es gibt 262 Antworten in diesem Thema, welches 123.988 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von schreinermichel.

  • Hallo Gerrit,
    ich habe meiner AK3000 quasi die KWT "weggenommen", indem ich den Fühler als Anlegefühler
    weiter oben im VL angeklemmt habe. Die Steuerung käme nur in Versuchung, aufgrund der KWT
    eine Rücknahme zu veranlassen, wenn die Temperatur sehr schnell auf über 82° steigen würde.
    Das ist aber nur bei Sicherheitsproblemen der Fall, wenn z.B. aufgrund eines Kesselkreispumpenausfalls
    der Kessel ans Kochen kommt. Davor treten aber noch TAS und STB in Aktion.
    Solange meine UVR1611 gesteuerte RTA ordentlich läuft (RL_Soll 72°; VL_Zickzack 80°+- 4) kommt
    der KWT-Fühler mit mindesten 6° Untertemperatur gar nicht in Aktion.
    Ich habe das mal mit einem Heisslüfter getestet.
    Die KWT-bedingte Rücknahme springt sehr schnell und gründlich an, wenn die Temperatur flott steigt.
    Deine Reglerinterpretation ist wohl zutreffend.
    mfG Max

    HVS25LC / 3100l Puffer / 300l WW / 10m²SolarFK
    UVR1611 / Fubo ca. 180m² / Wahei 16m²
    Eigenbau Keramikventuridüse mit SekLuft-Spalt
    als Kesselsteuerung anstatt AK3000:
    UVR1611E NM/DE + CMI + MTX-Lambdamodul + LSU4.2


  • Deine Reglerinterpretation ist wohl zutreffend.
    mfG Max


    Dem Verhalten deines Kessels nach nicht - denn bei deinem Kessel wird ja ordentlich nach AGT moduliert, obwohl du deinen KWT-Fühler ausgelagert hast. Aber du hast ja auch einen LC-Kessel, vielleicht hat man da diesen Schwachsinn mit der Regelung nach KWT (bis auf die absolut sinnvolle Begrenzung der KWT) über Bord geworfen.


    Gruß
    Gerrit

    HVS40E mit Martins 12-Loch-Düse
    AK3000
    Lambdaregelung mittels Arduino Mega 2560 (3,2" Touch-Display)
    LSU 4.2 mit Knödler-Interface
    Luftverteilung per Kulisse und Belimo
    4000l Puffer





    "Don't mess with idiots. They drag you down to their level and beat you with experience."

  • Hallo,


    um dem Thema Hohlbrand auf die "Schamottweise" ein wenig näher zu kommen. Habe ich jetzt die Schrägsteine in der Füllkammer angebracht.




    Auf die (hoffentlich) positive Veränderung bin ich beim nächsten Abbrand gespannt.


    Gruß
    Daniel

    HVS 14,9 Umgebaut mit Lufttrennung
    Graugussdüse
    große Brennkammer
    Einbaurahmen für Düsenaufnahme
    Spiralturbolatoren manuell reinigend
    Flammtronik
    1800 + 200 Liter Puffer
    Solaranlage

  • Sind die Schamottesteine nicht etwas anfällig beim Befüllen? Man muss das Holz nicht aus 3m Entfernung reinwerfen, aber trotzdem kommen da doch ordentliche Scheite rein.

  • Hallo Daniel,


    sieht doch gut aus. Wenn du wirklich Angst hast, die Steine könnten zerbrechen kannst du noch immer eine Stahlplatte, 4-5mm, dahinter stellen. Dann blieben auch die Bruchstücke noch in Position. Bei Horst halten die Schamotteplatten aber auch so.
    ------------------------------------------------------------------------------------
    Ich hatte den zweiten Abbrand mit Fichte/Kiefer ohne Hohlbrand. :) Vor dem Anbohren der Schrägbleche war ein Hohlbrand nur durch eine Teilbefüllung vermeidbar.
    Die PID-Parameter waren hierbei Werkseinstellung:
    Abbrand07.01.2013.pdf
    Pünktlich zur 55. Minute ein ganz kurzer Hohlbrandansatz. In der 118. Minute habe ich noch drei Scheite nachgelegt. Primärlüfter ist ungedrosselt. Füllraum von Anfang an vollgepackt.
    -------------------------------------------------------------------------------------
    Die Fichte/Kiefer ist besonders hakelig da es sich hier um Restholz handelt.
    Das schöne, gerade Stammholz wird natürlich verkauft. Heizholz sind z.B. die ersten zwei Meter mit Rotfäule im Kern, astiges Holz, welches beim Spalten splittert oder bricht sowie Scheite, die kürzer sind als 50 cm.


    Gruß
    Christoph

  • Sind die Schamottesteine nicht etwas anfällig beim Befüllen? Man muss das Holz nicht aus 3m Entfernung reinwerfen, aber trotzdem kommen da doch ordentliche Scheite rein.


    Hallo Timm,


    das sind 40 `ger Platten, eine Platte wiegt 7Kg. Die fühlen sich an wie wenn du jemand damit erschlagen könntest :lol:
    Im Moment habe ich wenig bedenken dass die kaputt gehen. Die Erfahrung wirds zeigen.


    Gruß
    Daniel

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  • Hallo Christoph,


    da fühlt man sich dem Ziel sehr Nahe, wenn man auf dem Weg der Modifizierung wieder ein Schritt weiter ist ;)
    Dein Abbrand schaut sehr gut an. relativ gerade verlaufende Kurven.


    Mein Abbrand läuft mit den Steinen gerade... bis jetzt ohne Hohlbrand, ist aber noch nicht aussagekräftig.


    Gruß
    Daniel

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  • Hallo,


    hier noch ein Feedback zum Einbau der Schamottsteine. Sind bis jetzt ca. 4 Abbrände gelaufen.
    Meine Probleme mit Hohlbrand sind um ca. 90% besser geworden. Bedeutet, in letzter Zeit hatte ich fast bei jedem Abbrand einen Hohlbrand. Nach dem Einsatz, nur noch einmal und das hat sich dann im laufe des Abbrands kurzzeitig wieder gegeben.
    Ich verheize Buchenholz. Das Problem hierbei, Holz aus dem Flächenlos. Viele der 50`ger Scheitel krumm usw.
    Außer der Veränderung der Schamottsteine, habe ich an meinem Primärlüfter das Reduzierblech (für die Primärmenge) abgeschraubt, ich hatte nach intensiver Beobachtung den Eindruck, dass die Luftmenge nach der Anbrandphase zu gering war. Hätte auch die Primärluft an der Steuerung erhöhen können. Aber warum mehr Stromverbrauch, wenn man auch die Reduzierung des Lüfter abnehmen kann. Heute wieder ein absoluter Traumabbrand, ich bin richtig froh!


    Der Tipp mit den Schamottsteinen ist sehr gut, einfach mal ausprobieren. Kostenpunkt ca. 40€.


    Gruß
    Daniel

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  • Hallo,


    zusätzlich zu den Bohrungen im Schrägblech habe ich jetzt auch Schammotte nachgerüstet.
    Allerdings nur 2cm dick. Im Augenblick läuft noch der dritte Abbrand mit Fichte, ohne Hohlbrand ;) .
    - Ich hielt das bereits für unmöglich.- Hoffen wir das Beste!


    Gruß
    Christoph

  • Hallo ,
    hab mir zwei Platten gemacht 1,5 cm Stark mit Drahteinlage, sind noch am trocknen.
    In zwei Tagen wenn ich mal wieder heitze kmmen sie rein.
    Grüße Martin

    Soli 25 E 2000 l Puffer Solar 8,9m2 Röhren
    Plattentaush. Friwa eigenbau
    Flamtronik 2Gebl. Konr. Dimmer.
    HKS u. EigenDüse Gr. Brennk. Eigenbau
    CO Messung

  • Hallo,


    die Schrägbleche habe ich jetzt leicht nach innen gekippt. Die Bohrungen müssen hoch genug sein, dass genügend Primärluft für eine ausreichende Gasproduktion zugeführt werden kann aber der Restsauerstoff dadurch nicht ansteigt. Das Verhältnis von Einblashöhe (also Düsenabstand) und Luftmenge muss stimmen, damit der Primärsauerstoff auch verbraucht wird!
    - Die Primärluft so tief wie möglich, aber so hoch wie nötig einblasen.
    Das weiter oben liegende Holz brennt dann auch nicht mehr vorzeitig ab.



    Durch das seitliche Einblasen brennt das Holz hauptsächlich dort weg, wo es sonst klemmen und zum Hohlbrand führen würde. Fichtenholz zerbröselt ja erst wenn es völlig durchgeglüht ist.



    Die Schrägstellung wird durch ein Stück Flachmaterial fixiert welches auch gleichzeitig nach oben hin abdichtet. Eine "Spaltabdeckung", schräg am oberen Rand befestigt, würde das Bild noch abrunden.
    Für die Funktion ist das weniger wichtig da in dem Bereich ohnehin nichts auf Dauer hängen bleibt.



    Gruß
    Christoph

  • Außerdem fehlt dann der Sauerstoff der sonst das weiter oben liegende Holz vorzeitig abbrennen lässt.
    Dadurch bedingt müssen die Bohrungen aber auch mindestens so hoch sein, dass genügend Primärluft für eine ausreichende Gasproduktion zugeführt werden kann.


    Warum soll das Holz oben brennen? Das soll es ja gerade nicht...


    Ich musste meine PL nach den gebohrten Blechen stark reduzieren, viel zu viel Holzgas. Den Querschnitt der oberen Einströmöffnungen habe ich um ca. 70% reduziert, die PL-Luft Öffnung vorne am Kessel ebenso. Lüfter steht auf max. 61%. Mit Martins 12-Loch Düse läuft er im Moment (obwohl immer noch ohne Lambda-Regelung) richtig gut. In ca. 5 Minuten auf > 150° AGT, kein Hohlbrand - trotz ziemlich großer Fichtenscheite (da passen oft nur zwei nebeneinander in den Füllraum :whistle: ).


    Gruß
    Gerrit

    HVS40E mit Martins 12-Loch-Düse
    AK3000
    Lambdaregelung mittels Arduino Mega 2560 (3,2" Touch-Display)
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    Luftverteilung per Kulisse und Belimo
    4000l Puffer





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  • Mich hat auch schon oft geärgert das Fichte und Kiefer Stücke oben liegen während alle Buchenscheite schon zerbröselt sind


    vorgestern ist ein Stück in Türhöhe hängen geblieben während alles andere weggebrand war


    Erwin

    Vigas 14,9 Bj 2006; LC von HB; Lufttrennung; Wirbulatoren; gr. BK; 2200l Puffer; FRIWA; Solar 44m² FK 39° Richtung Ost; UVR1611; ca. 300m² beheizt; WDVS seit 2006;
    Es wird täglich schwerer der Dümmste zu sein, die Konkurrenz wird immer größer!

  • Hallo Gerrit,


    da habe ich mich vielleicht ungünstig ausgedrückt.
    Durch die jetzige Konfiguration kann es eben nicht mehr oben brennen.
    Der Sauerstoff wird da verbraucht, wo er einströmt: unten!


    Gruß
    Christoph

  • Hallo,


    der gestrige Abbrand, Fichte-Restholz, teilweise schon etwas weich aber zu schade zum wegwerfen. :laugh: Auch solches Material sollte möglichst Hohlbrandfrei abbrennen können.
    Das Log startet in der achten Minute beschreibt den Abbrand bis zum Nachlegen.


    Abbrand21.01.2013.pdf


    Die Brennkammerdecke ist provisorisch mit Schamotte isoliert, der Fühler am Kammerausgang wird durch die Stütze in der Mitte etwas geschützt.


    Gruß
    Christoph

  • Hallo Christoph


    Hast du einen 25 er oder 40 er Kessel ?
    Ich hatte genau die gleich Idee mit den Schrägblechen.
    Könntest du die Löcher vielleicht bemaßen?
    Das wäre für mich und für alle anderen, die das gleiche machen wollen eine Tolle Sache.
    Da es bei dir ja hervorragend Funktioniert.


    Im Voraus besten Dank.


    Mit freundlichen Grüßen mike

    HVS-E 40
    4000l Puffer 600 ltr.Mag
    AK 3000 mit Lambdacheck
    10 qm² Flachkollektoren über Plattentauscher Steuerung Resol Delta M
    12 Lochdüse (Friedrich) Schlitzdüse/12 Lochdüse (Martin) 12+2 Lochdüse (Martin)
    CO Messung HKS
    Turbulatoren (Sven) große Brennkammer (Sven) Edelstahl
    Haussteuerrung Tech ST 408
    27 kw Öler nur Notheizung
    alles Eigenbau
    http://www.holzvergaser-forum.…ichel/meine-heizung-1-372

  • Hallo Mike,


    ich habe den 25-er-Kessel. Die Löcher habe ich auf's "gerate wohl" mit 12 mm Durchmesser und 6 cm Lochabstand gebohrt. Die beiden Lochreihen haben einen Abstand von 3 cm, die obere Reihe hat 8,5 cm Abstand von der oberen Kante. Die Befestigungslöcher müssen nach unten um ca. 5mm erweitert weden.

    Aus Bequemlichkeit habe ich das Flachmaterial 20x12 auf Unterkante Türausschnitt montiert. Ganz oben wäre schöner, aber dann müsste man mit einem keilförmigen Stück nach vorne hin abdichten.
    Wenn jemand die Bohrungsreihen höher braucht, kommt er nicht drumherum.

    Dieses Bild zeigt die "alten" Bohrungen und die Schamotteplatten. Je eine Platte 350x140x20, nach Gefühl im Winkel abgesägt, ergibt zwei Teile für den Ofen. Nur an einer Platte müssen 2cm in der Breite weg. - Ansonsten kein Verschnitt!


    Gruß
    Christoph

  • Hallo,


    der gestrige Abbrand, Fichte-Restholz, teilweise schon etwas weich aber zu schade zum wegwerfen. :laugh: Auch solches Material sollte möglichst Hohlbrandfrei abbrennen können.
    Das Log startet in der achten Minute beschreibt den Abbrand bis zum Nachlegen.



    Saugut für Fichte - gut gemacht!!! :woohoo:


    Ich kann ja leider (noch) nix loggen, aber meine Gruke läuft seit der Bohrerei ebenfalls sehr gut und auf einen neuerlichen Hohlbrand (also nen richtigen mit Flamme aus) warte ich bis heute :)


    Bei deinem Kessel wird der Sekundärlüfter irgendwie gar nicht gefordert, da muss wohl mal eine Blende ran? Allerdings hast du aus deinen Schrägblechen ja auch gleich wieder Schweizer Käse gemacht - wenn, dann richtig :evil:
    Kann es sein, dass da zu viel durchgeht?


    Deine Labyrinth-Brennkammer schwirrt mir auch schon ewig im Kopf rum, wobei ich auch schon über eine Düse-hinten-unten-vorne :woohoo: Version nachgedacht habe, nach "HartBe"s Schema.



    Gruß
    Gerrit

    HVS40E mit Martins 12-Loch-Düse
    AK3000
    Lambdaregelung mittels Arduino Mega 2560 (3,2" Touch-Display)
    LSU 4.2 mit Knödler-Interface
    Luftverteilung per Kulisse und Belimo
    4000l Puffer





    "Don't mess with idiots. They drag you down to their level and beat you with experience."

  • Hallo Gerrit,


    danke für die Blumen! :laugh: Aber das ist ja nicht mein persönlicher Verdienst. Und nicht jeder Abbrand verläuft so gut. Aber stimmt schon, den Hohlbrand habe ich schon fast wieder vergessen.


    Nach meiner Beobachtung ist der Sekundärluftbedarf direkt Heizwertabhängig. Früher habe ich immer über die Logs der Buchenheizer gestaunt: Sec. 60%, 70%, Rücknahme...... - Erst als ich den 10-Loch Düsenstein mit engen Bohrungen eingebaut hatte, kam mein Kessel auch mal in die Rücknahme. Dann habe ich den WPA-06 eingebaut. Während mit Buche 40-50% erforderlich sind,
    reichen bei guter Fichte oft 10-20% Lüfterleistung. - Und bei Schrottholz......eben noch weniger.
    Hauptsache, der Restsauerstoff kommt nicht zu hoch!


    Der Verdacht liegt aber nahe, dass doch ein Teil der Primärluft übergelaufen ist. Das hat sich dann auch auf den Sekundärluftbedarf ausgewirkt. Die Schamotteplatten auf den Schrägblechen haben nämlich auch einen Nachteil:
    Der untere Bereich wird dadurch noch enger, sodass, wenn es blöd läuft, nur zwei Scheite nebeneinander passen und diese dann noch lange einen Spalt offenlassen. Wie schon erwähnt bleibt Fiche ja lange Zeit stabil. Der Effekt ist dann einem beginnenden Hohlbrand ähnlich. Was wir brauchen ist aber ein möglichst dichtes Glutbett. Dazu müssen wir das Fichtenholz entweder feiner spalten, oder den unteren Bereich des Füllraums erweitern. Durch das tiefe Einblasen der Primärluft würden trotzdem keine angekohlten Scheite in den Ecken übrig bleiben. Auf die Konzentration der Restglut über der Düse könnte ich auch verzichten. - Soll doch die Glut im Ausbrand ersticken und Restkohle bilden. Die ist ja nicht verloren!
    (Die Leute von Fröling, ETA usw. lachen sicher, die haben genau diesen Weg schon hinter sich)


    Ja, vielleicht klopfe irgendwann mal bei Sven an und frage nach "Spezial-Seitenblechen". :laugh:


    Den von dir geprägten Terminus "Labyrinth-Brennkammer" sollten wir allgemein einführen. ;)



    Gruß
    Christoph

  • Hallo zusammen,


    Nach etlichen Testabbränden habe ich meine Regelstrategie für meine automatische Hohlbranderkennung zwischenzeitlich leicht geändert:
    Wenn (Heissgastemperatur < 620°C) und (Zeit nach Start = ca. 30 min + ca. 150 min (also die Zeit, in der der Hohlbrand normalerweise vorkommt)) und (O2 > O2soll (LambdaCheck- Ausgang < 1V)) ==> dann Alarm ausgeben und Maßnahme einleiten.


    Die o.g. Bedingungen sind ähnlich wie bei der Erkennung vom Ende des Vergasungsprozesses. Für das Ende des Vergasungsprozesses wurde eine weitere Thermostatebene, welche erst bei 560°C und O2>O2soll die Belimoklappe (Primärluft) schließt, in die Kette mit eingebunden. Der TR50 hat insgesamt 3 voneinander getrennt einstellbare Schaltausgänge, hiervon war noch einer frei.
    Ein Dämpfungsglied (Verzögerung um ca. 0,5...3 min) ist nicht erforderlich. (war sogar eher schädlich, weil dann die Reaktion zu spät erfolgte, daher wurde dieses wieder ausgebaut)
    Die Einbindung von „steigender Primärluft“ (zu träge) wurde ebenfalls nicht weiter verfolgt.


    Das Ende des Vergasungsprozesses ist bei vollgefülltem Kessel je nach Holzart so nach 3....5 Stunden bei meinem Kessel zu erwarten.
    Durch die Bedingung: „Zeit nach Start = ca. 30 min + ca. 150 min“ (also ein Zeitfenster, das nach dem Start nach 30 min (einstellbar) beginnt und nach ca. 150 min (einstellbar) endet, erfolgt die Unterscheidung zwischen Hohlbrand und Ausbrand.


    Damit wäre sichergestellt, das ein Hohlbrand nicht als Ausbrand gemeldet wird, weil die wahrscheinliche Zeit für den Ausbrand noch nicht erreicht wurde.

    Wenn nun die Hohlbranderkennung anspricht, wird der Ventilator für eine einstellbare Zeit (ca. 5...10 min) komplett abgeschaltet, die am Kessel serienmäßig vorhandene Belimo- Primärluftklappe geschlossen und danach sozusagen ein „Neustart“ mit anfänglich voller Ventilatorleistung durchgeführt.


    Durch das Ausschalten des Ventilators (und zusätzlich geschlossener Primärluftklappe) versucht die Flamme eher nach oben zu brennen, was die Statik des Brennstoffgefüges auf der Oberseite beeinflusst und den Hohlbrand durch das „Anbrennen“ der oberen noch nicht vergasten Holzbestandteile entschärft.

    Um das ganze zu testen, habe ich ganz bewusst Hohlbrand provoziert, durch gezieltes schlechtes einschichten von sehr astigen und nicht übermäßig trockenen Fichten- Krummholz (ca. 18% Restfeuchte).


    Wurde ein Hohlbrand ca. 1 Stunde nach dem Anheizen (O2>O2soll und Heissgas <620°C) gemeldet, wurde der Hohlbrand durch die o.g. Maßnahmen „abgefangen“ und ca. 10 Minuten nach dem „Neustart“ waren alle Werte wieder wie vorher eingestellt und blieben auch so (also O2 = O2soll; Heissgastemperatur >650°C und steigend).
    Dies habe ich bisher insgesamt 5x so erreichen können, hier war die Erfolgsquote 100%, also schon mehr als ein Zufall...


    Trat der Hohlbrand erst nach ca. 2,5-3,0 Stunden nach dem Anheizen auf, so war die Erfolgsquote bei ca. 70%, was immer noch besser als ein Zufall ist....


    Hier wäre eine mechanische Unterstützung durch kurzes Öffnen der Anheizklappe und laufendem Ventilator erforderlich (Damit die Flamme für kurze Zeit „richtig“ nach „oben“ brennt und die Statik des Brennstoffgefüges beeinflusst).
    Hierzu müsste die AHK noch automatisiert werden.


    Bei einem Hohlbrand, der erst nach 2,5 – 3 Stunden auftritt, ist allerdings eine Behebung nicht mehr so effektiv, da bereits das meiste Holzgas erzeugt wurde.
    Leistungsmäßig (gemessen mit geeichtem WMZ) konnte ich in diesem Fall keinen relevanten Unterschied zwischen Bekämpfung bzw. „einfach Hohlbrand abbrennen lassen“ bei reduzierter Luftzuführung (also wie bei Ausbrand) feststellen können.
    Eine Automatisierung der Anheizklappe habe ich daher hinten angestellt. Diese Maßnahme würde mich mehr wegen der daraus resultierenden „idiotensichere Bedienung“ des Kessels reizen. Wer hat nicht schon mal die AHK vergessen zu schließen...


    Der Hohlbrand, der nach 1 – 1,5 Stunden nach dem Anheizen auftritt, ist der, der einem den Tag versaut mit schlechten Ertragswerten.
    Der Hohlbrand, der erst nach knapp 3 Stunden auftritt, ist eher ärgerlich, aber ohne gravierende Auswirkungen auf den Gesamtertrag. Lediglich die Momentanleistung ist in diesem Fall geringer und der Rest- O2 etwas höher, aber heizen tut der Kessel immer noch, halt etwas länger...


    Dieser Ablauf von Erkennung und Behebung könnte regelungsseitig auch mehrmals hintereinander erfolgen; war aber bis jetzt nicht der Fall.


    Eine Erkennung nur nach fest eingestelltem O2 Wert (Voraussetzung: Lambdacheck mit Schaltausgang anhand Lambdawert) wäre in meinem Fall nicht zielführend, da bei fest eingestelltem Lambdawert der Hohlbrand m.E.n. viel zu spät erkannt würde. Der Hohlbrand kann meinen Beobachtungen nach schon bei O2- Werten knapp über dem eingestellten Regel- O2-Wert auftreten und manchmal auch erst viel später. Oftmals ist die Heissgastemperatur noch weit über 620°C und der O2- Wert trotzdem schon über dem eingestellten Wert und „fängt“ sich wieder ohne Maßnahme.

    Die Ermittlung der „optimalen Heissgastemperatur“ für die Erkennung war ein entscheidender Punkt für die Zuverlässigkeit der Automatik.
    Je früher der Hohlbrand erkannt wurde, um so besser kam der Kessel nach der automatischen Bekämpfung wieder „in die Gänge“.


    Bei meinem Atmos DC30GSE ist so eine Hohlbrandautomatik nur bei absolut schlechter Holzqualität erforderlich, bei normalen Fichtenholz ohne viele Äste sowie Holzbriketts habe ich bisher (außerhalb meiner Versuche) so gut wie nie Hohlbrand feststellen können.
    Buche o.ä. hat mein Kessel noch nie bekommen, kommt in meinem Wald nicht vor bzw. über die paar Buchen, die mein Vater vor ca. 40 Jahren gepflanzt hat und „überlebt“ haben, darf sich dann die nächste oder auch übernächste Generation freuen.

    Bei der Entwicklung ging mir vor allem darum, dass mein Kessel bei jeglicher Art von Holz automatisch den besten Wirkungsgrad erreicht und auch Störfälle wie Hohlbrand automatisch abhandelt.
    Die automatisierte Hohlbranderkennung und Behebung ist ohnehin mehr ein Abfallprodukt meiner Ausbrandsteuerung, so gesehen waren (außer Arbeit und Beobachten der Abläufe) auch kaum zusätzliche finanzielle Aufwendungen erforderlich (die Zeitglieder und den Schmitt- Trigger habe ich mir selbst gebaut, die Bauteile hierfür sind bis auf die Relais „Pfennigartikel“).

    Gruß
    Gust

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