Hallo Cue,
Du hast einen Saugzugkessel, der mit einem Gebläse bestückt ist und willst den optimal regeln.
Möchte nochmals auf Deine Frage eingehen, warum bei einem Saugzugkessel nicht nur die Klappen (für Primär- und Sekundärluft) verstellt werden, sondern auch noch zusätzlich die Drehzahl des Gebläses geändert wird, wenn man die Luftmengen vernünftig Regelung will.
1. Saugzugkessel:
Hier hast Du nur ein Gebläse, das die Luftmengen für Primär- und Sekundär bringen muß.
Es gibt nun zwei Extremzustände:
1.1 Maximaler Luftbedarf:
Hier ist Primär und Sekundär maximal;
1.2 Minimaler Luftbedarf:
Hier ist Sekundär auf Null und Primär auf Minimal;
Du benötigts also einen wesentlich größeren Regelbereich als z.B. bei einem Überdruckkessel, der zwei Gebläse hat.
Wenn Du also nur die Klappen auf und zu machst, dann wirst Du bei dem minimalen Luftbedarf eine leichtes Pfeifen in Deinem Keller haben, da Dein Gebläse ja mit voller Drehzahl läuft (wenn Du keine Drehzahlregelung hast, die reduziert) und die Luft durch einen sehr kleinen Querschnitt gepreßt werden muß. (Gehörschutz bereitlegen)
Das nichtlineare Verhalten will ich hier bewußt nicht ansprechen.
Der Regelbereich eines Saugzugkessel muß noch wegen einer weiteren Tatsache erweitet werden.
Das Saugzuggebläse sitzt im Rauhrohr und fördert somit heiße Rauchgase. Diese Rauchgase haben eine wesentlich geringere Dichte also Luft bei Raumtemperatur.
Eigentlich willst Du aber Luft in den Kessel fördern, um das zu erreichen, muß Du jedoch ein mehrfaches an Rauchgas transportieren.
Das Gebläse muß nun auch diese Luftmengenänderung bedingt durch Abgastemperaturschwankungen kompensieren.
Der Regelbereich wird also nochmals erweitert.
Also wie Du siehst, ist das Anforderungsprofil an eine Regelung für einen Saugzugkessel wesentlich anders als bei einem Überdruckkessel mit zwei Gebläsen.
Nicht umsonst haben alle namhaften Herstellen von Saugzugkesseln eine kombinierte Regelung von Drehzahl, Klappen und Restsauerstoff eingebaut. (wie Du richtig erwähnt hast)
mfg friedrich